Lucile Schwörer-Merz liebt es, ungewöhnlich kombinierte Objekte an fremde Orte zu bringen, was zu mehrfachen Verfremdungen führt, die wiederum beim Betrachter ein produktives und kreatives Sehen provozieren. Die Installationen irritieren; sie stellen alle scheinbaren Selbstverständlichkeiten infrage, ohne auch nur den Ansatz zu einer möglichen Antwort anzudeuten. Mit der Kunstlösung, die aus zwei Tropfflaschen und zwei Trommeln besteht, könnten die zwei Trommeltöne, von der höchst raffiniert komponierten 99,9%igen Kunstlösung erzeugt, die endgültige Lösung aller Kunstprobleme oder die endgültige Erlösung von der Kunst bringen. Mit Sicherheit wird die Laboranalyse der Kunstlösung zu einem empirischen Befund führen. Hier gibt es also eine realistische Hoffnung auf eine positive Antwort. Wer den Reigen extraterrestrisch III auf sich wirken lässt, muss jedoch gleich wieder alle Hoffnung auf eine definitive künstlerische Lösung fahren lassen. Rätselhafte Gestalten auf Fensterscheiben, die dem Wasser einer früheren Installation entstiegen sind, geistern im Raum umher und treiben ihr skurriles Schattenspiel an der Wand. Die raumkinetischen Verwirrspiele von Lucile Schwörer-Merz sind nicht nur amüsant, sondern auch ein wenig erhellend – aber nicht zu sehr!
Auszug aus der Eröffnungsrede zur Ausstellung "Hazweio" am 10.10.2014 um 20 Uhr von Prof. Dr. Helmut G. Schütz, Karlsruhe.
Auszug aus dem Gästebuch zur Ausstellung "Hazweio".